Immerath

Wissenswertes über Immerath

Immerath befand sich, bis zu seiner Abbaggerung durch die Braunkohlebagger des Tagebaus Garzweiler II, östlich von Holzweiler.

Immerath war  ein ländlich geprägter Ort und seit 1972, wie auch Holzweiler, ein Stadtteil von Erkelenz. Das Dorf wurde seit 2006 umgesiedelt. Die Umsiedlung wurde 2017 für beendet erklärt, obwohl auf dem Gebiet noch Anwohner wohnten. Der größte Teil des Dorfes war 2018 bereits abgerissen. Die Immerather Kirche ( der Dom von Immerath) St. Lambertus wurde Anfang Januar 2018 abgerissen. Zum Bezirk Immerath gehört der Weiler Lützerath, der ebenfalls dem Braunkohletagebau weichen muss und umgesiedelt wird, sowie das alte Dorf Pesch, auf dessen Gebiet bereits Braunkohle gefördert wird.

Erstmals wurde die Ortschaft 1144 als Emundrode urkundlich erwähnt. Im Jahre 1530 wurde als Ortsname Emenrait und 1666 Emeradt niedergeschrieben. Ab Ende des 17. Jahrhunderts hieß es dann Immerath.

Bei dem Ort handelte sich also um eine Rodung des Aiwismund oder Edmund. Siedlungen der Rodungsperiode sind im Erkelenzer Land vor allem im 9. bis 11. Jahrhundert gegründet worden.

Prähistorische Funde weisen darauf hin, dass sowohl in der Steinzeit, Eisenzeit, Römerzeit bis ins 2. bis 4. Jahrhundert nach Christi Geburt Karolinger-Siedlungen im Raum Immerath, Lützerath und Pesch bestanden.

 Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit lag Immerath im Dingstuhl (Gerichtsbezirk) Holzweiler, der im Amt Kaster im Herzogtum Jülich lag.

Im Truchsessischen Krieg plünderten Krieger des Appio Ponte Immerath und setzten 3 Häuser in Brand. Immerath schien von diesem Krieg nicht so sehr betroffen worden zu sein wie die umliegenden Orte, besonders im Niersquelltal.

Auch im Dreißigjährigen Krieg wurde Immerath im Jahre 1633 durch Niederländer zerstört.

Von 1794 bis 1814 gehörte Immerath zu Frankreich und bildete eine Mairie (Bürgermeisterei). Im Jahr 1804 wurde die selbstständige Mairie Holzweiler der Mairie Immerath zugeschlagen, diese bestand nun aus den Orten Holzweiler, Immerath, Lützerath, Peschsowie Spenrath und aus den Höfen Eggerath, Roitz und Weyer.

Im Jahr 1815 gelangte Immerath an Preußen und wurde 1816 Bürgermeisterei im Landkreis Erkelenz. Das Dorf Spenrath wurde aus der Bürgermeisterei ausgegliedert und kam zur Bürgermeisterei Neukirch, dem späteren Hochneukirch (Landkreis Grevenbroich).

Die Bürgermeisterei wurde 1935 aufgelöst, Immerath wurde Spezialgemeinde und mit dem Amt Holzweiler vereinigt.

Am 27. Februar 1945 nahmen während der Operation Grenade amerikanische Soldaten des 116. Regiments der 29. US-Infanterie Division das Dorf ein.

Am 1. Januar 1972 wurde das Amt aufgehoben, Immerath gelangte nun zur Stadt Erkelenz.

Die Bevölkerung war mehrheitlich katholisch. Die Pfarre Immerath wurde erstmals 1288 erwähnt, ihr Patron war Sankt Lambertus. Am 1. Januar 2010 wurde die Kirchengemeinde mit zehn anderen Kirchengemeinden zur Gemeinschaft der Gemeinden St. Maria und Elisabeth Erkelenz zusammengeschlossen, die wiederum 2015 in die Pfarrei Christkönig Erkelenz überging, der alle ehemaligen Pfarrgemeinden der Erkelenzer Ortschaften angehören.

Die katholische Gemeinde erhielt 1891 eine neue Kirche. Das Kirchengebäude wurde von 1888 bis 1891 nach Plänen des Kölner Baumeisters Erasmus Schüller erbaut. Es entstand eine neuromanische Basilika mit einem Doppelturm. Aufgrund der enormen Größe ist das Bauwerk auch als „Dom von Immerath“ bekannt geworden. Am 13. Oktober 2013 wurde die Kirche in einem feierlichen Gottesdienst entwidmet.

Von besonderer religiöser Bedeutung für den Ort ist auch das Kloster Haus Nazareth, das nach dem 2.Weltkrieg ausschließlich als ein von Nonnen geführtes Krankenhaus bis zu seiner Auflösung geleitet wurde. Das Krankenhaus hatte Bedeutung für die gesamte Umgebung des Ortes.

Die evangelischen Christen der Orte Immerath, Pesch und Lützerath gehören zur evangelischen Kirchengemeinde Otzenrath-Hochneukirch.