Herkunft
Woher kommen wir
So könnte es gewesen sein? (Eine Hypothese)
Die Entstehungsgeschichte unseres Ortes Holzweiler liegt im Dunkel der Geschichte. Der Forschung ist es bis heute nicht gelungen eine offizielle Entstehungsgenese zu entwickeln.
Waren es die Bandkeramiker, die vor mehr als 7.100 Jahren den hiesigen Bereich besiedelt haben?
DIE BANDKERAMISCHE SIEDLUNG
Bedingt durch den Fund des ältesten Holzbauwerkes, des hölzernen Brunnens bei Kückhoven, könnte die erste Besiedlung bereits vor etwa 7.100 Jahren in der Bankeramikerzeit in oder um Holzweiler entstanden sein.
So wie auf dem Foto dargestellt stellen sich heutige Forscher das Leben in der damaligen Zeit, also ca. vor 7.100 Jahren vor. Die Zeichnung wurde auf Grund von Ausgrabungen bandkeramischer Siedlungen mit ihren typischen Langhäusern erstellt.
Oder waren es die Kelten?
KELTISCHES DORFLEBEN
Auch Kelten sind mit Sicherheit an der Entwicklung von Holzweiler beteiligt gewesen. Funde einer keltischen Siedlung in der Nähe des Eggerather Hofes sprechen hier eine deutliche Sprache. Auch der Standort des heutigen Eggerather Fußfalles lässt auf eine solche Besiedlung schließen, da diese Flurkreuze oder Flursteine in der keltischen Zeit immer an markanten Siedlungspunkten oder Begräbnisplätzen errichtet wurden.
Der Zeichner stellt sich ein keltisches Dorf so wie in der folgenden Zeichnung dargestellt vor.
Oder waren es erst die Römer, die mit ihren Heeren durch unser Land zogen und immer wieder Siedlungen zurückließen?
Hinter all diesen Fragen stehen auch heute immer noch Fragezeichen.
Es ist wahrscheinlich, daß all diese Volksgruppen an der Entwicklung unserer Region beteiligt waren.
Die Vermutungen auch in Holzweiler bandkeramische Siedlungen zu finden sind nachvollziehbar. Keltische Siedlungen sind ebenfalls durch Funde im Bereich des Eggerather Feldes anzunehmen.
Auch die Entstehung der Wegekreuze, der späteren Fußfälle lassen auf solche Siedlungen schließen, da diese Wegekreuze z.B. von den Kelten an wichtigen Wegeverbindungen und an ihren Bestattungsplätzen errichtet wurden um „Böse Geister“ von diesen Orten fern zu halten.
Diese Siedlungen haben jedoch nach den Fundstellen außerhalb der heutigen Ortslage gelegen und sind nicht mit dem heutigen Ort identisch.
Die römische Besiedlung scheint die wahrscheinlich am ehesten für Holzweiler zutreffende zu sein.
Der Fundort des alten Weihesteines auf dem Holzweilermarkt, sowie die Annahme der römischen „Villa Rustika“ einem römischen Gutshof, der etwa in der Mitte des heutigen Marktes gestanden haben soll, lassen hier eher auf eine römische Entstehungsgenes schließen.
DER RÖMISCHE WEIHESTEIN
Der Fundort dieses Weihesteines, am Holzweilermarkt wird mit dem Standort eines römischen Gutshofes (einer „VILLA RUSTICA“) an gleicher Stelle in Einklang gebracht.
Aus der Inschrift könnte jedoch auch hervorgehen, dass es sich bei diesem Bauwerk um mehr als einen Gutshof gehandelt hat. Der Hinweis auf die Kurie der Etraker scheint dies zu verstärken. Eine Kurie war eine der patricischen Abteilungen, die Romulus in Rom anordnete, indem er jede der Tribuns der römischen Urbürgerschaft (Patricier) in 10 Curien teilte. Diese wiederum zerfielen in 10 Geschlechter (gentes) und bildeten so den Urstamm der Römer.
Somit muss es sich bei unserem TIBERIUS CLAUDIUS JUSTUS (=der Gerechte) um einen hoch gestellten, römischen Beamten gehandelt haben.
RÖMISCHER GUTSHOF „VILLA RUSTICA“
Der römische Gutshof, die sogenannte „Villa Rustica“ kann in Holzweiler in der Mitte des heutigen Marktes gestanden haben, etwa in Höhe des Hauses „Eskens“, wo auch der Fundort des römischen Weihesteines ist, den man heute noch in unserer Kirche bewundern kann. Es gab jedoch weitere Gutshöfe dieser Art. Die Standorte sind auf der Skizze der Heerstraße sichtbar:
In der Nähe der Heerstraßenkreuzung, im Westen der heutigen Ortslage, sowie in der heutigen Titzerstraße. Weitere Gutshöfe können angenommen werden in der Feldflur an der „Kölner Bahn“ sowie im Südwesten der heutigen Ortslage.
Diese Gutshöfe könnten gemäß einer Rekonstruktion eines römischen Gutshofes, wie oben dargestellt ausgesehen haben.
Für die Annahme, dass hier bereits zur Römischen Zeit eine Besiedlung stattgefunden hat, spricht auch die Kreuzung der ehemaligen römischen Heerstraßen.
RÖMISCHE HEERSTRASSEN
Der Kreuzungspunkt der beiden großen römischen Heerstraßen, zum einen die allseits bekannte Heerstraße Köln – Roermond (Kölner Bahn oder Aal Bahn genannt) und der ebenfalls römischen Heerstraße von Jülich nach Xanten etwa der Verlauf von Titzerstraße und Niederstraße) , eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen hinauf in den niederrheinischen Bereich des römischen Herrschaftsbereiches, liegt am Ortsausgang des heutigen Holzweiler etwa in Höhe der heutigen alten Molkerei. Der Verlauf des Eggeratherweges ist in etwa der Verlauf der „Kölner Bahn“.
An den diesen Kreuzungspunkten wurden durch die Römer Versorgungsstellen eingerichtet um die vorbeiziehenden Heeresteile mit entsprechenden Gütern versorgen zu können. Hier entwickelten sich im Laufe der Zeit auch entsprechende Handelsplätze, die des Öfteren zu Besiedlungen führten.
Eine solche Aufgabe könnte auch der römische Gutshof, die „Villa Rustica“des MERCURIO TIBERIUS CLAUDIUS gehabt haben. Von daher könnte angenommen werden, dass die Entstehung unseres heutigen Holzweiler den Römern zu verdanken ist.
Sicher ist auch dies eine Hypothese, die geschichtlich nicht untermauert werden kann.